Binge-Eating-Störung – Essanfälle vermeiden

Überblick: Was ist eine Binge-Eating-Störung?

Binge-Essen ist eine Störung, bei der Betroffene regelmässig und häufig Essanfälle erleben.

Im Unterschied zur Bulimie wird darauf jedoch nicht durch Erbrechen oder andere kompensatorische Massnahmen reagiert. Ein Essanfall besteht aus dem Verzehr einer viel grösseren Menge an Lebensmitteln, als normalerweise pro Mahlzeit konsumiert wird. Darauf folgt oft ein Gefühl von Ekel, Schuld oder Unbehagen.

Binge-Essen wird als Störung definiert, wenn die Häufigkeit der Essanfälle bei mindestens einmal pro Woche über einen Zeitraum von drei Monaten hinweg liegt. Die Binge Eating Disorder (BED) ist eine psychische Störung im Erwachsenenalter, die häufiger bei Frauen als bei Männern auftritt.

Binge-Eating-Störung: Ursachen und Risifaktoren

Die Bulimie ist keine rein psychische Erkrankung. Experten nehmen an, dass auch biologische und soziale Faktoren eine Rolle spielen.

Zu den biologischen Faktoren gehören ein hormonelles Ungleichgewicht, Stoffwechselstörungen und eine genetische Veranlagung. Soziale Faktoren wie Stress, soziale Isolation, Probleme in der Familie und ein geringes Selbstwertgefühl spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entwicklung der Bulimie.

Die Ursachen der BED können vielfältig sein. Einige mögliche Risikofaktoren sind: sozialer Druck, Stress, traumatische Erfahrungen, falsche Körperwahrnehmung, ungesundes Essverhalten, mangelnde Einhaltung einer ausgewogenen Ernährung, psychische Erkrankungen, kognitive Verzerrungen, geringes Selbstwertgefühl, Diabetes oder andere Erkrankungen.

Sozialer Druck kann Einfluss auf die Entwicklung der BED haben. Menschen, die sich von anderen abgelehnt oder belächelt fühlen, können dazu verleitet werden, sich abzugrenzen. Essen vermittelt ihnen zusätzlich gute Gefühle: Im Moment der Nahrungsaufnahme fühlen sie sich gut, angenommen und richtig. Sie verlieren dabei aber häufig die Kontrolle über ihr Essverhalten.

Stress ist ein weiterer Risikofaktor für eine BED. Menschen, die unter grossem Druck stehen, können sich zu einem ungesunden Essverhalten verleiten lassen, um sich zu entspannen. Zusätzlich können Stresshormone dazu führen, zum Beispiel nach einem stressigen Tag mit zu viel Essen zu kompensieren. Oder man will sich für die getane Arbeit belohnen.

Auch traumatische Erfahrungen können ein Faktor sein, der die Entstehung der BED beeinflusst. Essen wird dann als tröstend empfunden. Dies hat nicht selten einen direkten Zusammenhang damit, wenn jemand als Kind mit Nahrungsmitteln getröstet wurde.

Oder man will sich eine Schutzschicht zulegen. Da Dicksein häufig mit Unattraktivität in Verbindung gebracht wird, will man sich unbewusst unattraktiv machen. So soll keine Gefahr entstehen, auf jemanden anziehend zu wirken. Dies wird oft nach Missbrauch beobachtet.

Ein weiterer Risikofaktor ist eine falsche Körperwahrnehmung. Die Betroffenen sehen sich selbst als übergewichtig oder unzulänglich, obwohl sie in einem normalen Gewichtsbereich liegen. Oft führt dies zu einem ungesunden Verhalten, um das Gefühl der Unzufriedenheit zu kompensieren.

Sich nicht ausgewogen und gesund zu ernähren, ist ein weiterer Risikofaktor. Menschen, die gewöhnt sind, sich nur von Fast- oder Junkfood zu ernähren, haben ein höheres Risiko, an einer BED zu erkranken.

Auch psychische Erkrankungen, wie Depressionen, Angstzustände oder Persönlichkeitsstörungen, können Einfluss auf die Entstehung der BED haben. Diese Erkrankungen können zu einer verzerrten Körperwahrnehmung und einem ungesunden Essverhalten führen. Nicht zuletzt, da unser Belohnungssystem beim Essen von fett- und zuckerhaltigen Nahrungsmitteln besonders gute Gefühle vermittelt – was leider nur von kurzer Dauer ist. Und um diese Gefühle wieder zu erhalten, muss man von Mal zu Mal grössere Mengen zu sich nehmen.

Kognitive Verzerrungen können ebenfalls ein Risikofaktor für BED sein. Betroffene können eine falsche Vorstellung davon haben, welche Menge an Nahrungsmitteln sie essen sollten. Auch können sie sich selbst dazu ermutigen, immer mehr zu essen, als sie eigentlich brauchen.

Schliesslich können auch Diabetes oder bestimmte Nahrungsmittelintoleranzen Risikofaktoren für BED sein.

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Wie wird die Diagnose einer Binge-Eating-Störung gestellt?

Die Diagnose einer Binge-Eating-Störung kann von einem qualifizierten Arzt oder Therapeuten nach einer gründlichen Untersuchung gestellt werden.

Der Arzt oder Therapeut wird eine detaillierte Anamnese durchführen, um die Symptome des Patienten zu beurteilen. Zudem können verschiedene Tests durchgeführt werden, um andere Erkrankungen wie Diabetes oder Nahrungsmittelintoleranzen auszuschliessen.

Patienten mit einer Binge-Eating-Störung können durch das Führen eines Esstagebuchs und durch das Beantworten gezielter Fragen herausfinden, wie und wodurch die Essattacken und der Kontrollverlust ausgelöst werden. Zudem sollte ermittelt werden, welche anderen psychischen Erkrankungen vorliegen, die möglicherweise eine Rolle bei der Entwicklung der Essstörung spielen.

Die Diagnose einer Binge-Eating-Störung erfordert eine gründliche Untersuchung des Patienten, die auch eine Beurteilung seines Gewichts und seines Körperfetts beinhalten kann.

Letztendlich hängt die Diagnose einer Binge-Eating-Störung von der Einschätzung des Spezialisten ab. Er wird die Symptome und die möglichen Ursachen beurteilen und eine Behandlungsstrategie vorschlagen. Der Patient sollte sich bewusst sein, dass die Behandlung Zeit in Anspruch nehmen kann und er sich auf einen längeren Weg zur Genesung einstellen muss.

Welche Folgen kann eine Binge-Eating-Störung haben?

Mögliche körperliche Folgen einer Binge-Eating-Störung sind:

  • Übergewicht und Adipositas: Binge-Eating-Störungen führen dazu, dass Menschen mehr Kalorien aufnehmen, als ihr Körper verbrennen kann. Dies hat zur Folge, dass sie übergewichtig werden und ihre Lebensqualität eingeschränkt wird. Dies kann wiederum zu Adipositas und zu einem erhöhten Risiko für Diabetes und andere gesundheitliche Komplikationen führen.
  • Erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen: Menschen mit einer Binge-Eating-Störung sind anfälliger für weitere psychische Erkrankungen wie Angstzustände und Depressionen.
  • Verlust des Selbstwertgefühls: Das ständige Gefühl der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper kann dazu führen, dass Menschen mit einer Binge-Eating-Störung ihr Selbstwertgefühl verlieren.
  • Soziale Isolation: Menschen mit einer BED isolieren sich oft von Freunden und Familie – nicht zuletzt, weil sie sich für die Essattacken schämen und diese geheim halten wollen. Die Betroffenen fühlen sich einsam, was zu einem weiteren Rückgang des Selbstwertgefühls führen kann.

Binge-Eating-Störungen können somit ernsthafte Folgen haben. Daher ist es nötig, sich professionelle Unterstützung zu suchen, um einen gesunden Umgang mit Nahrungsmitteln zu lernen.

Wie wird Binge-Eating therapiert?

Die häufigste Form der Behandlung ist die Verhaltenstherapie. Dies ist eine Art psychotherapeutische Behandlung, die darauf abzielt, das Essverhalten der Betroffenen zu regulieren. Während der Therapie lernen die Betroffenen, ihr Essverhalten zu überwachen und Gefühle zu erkennen, die sie zu Essanfällen veranlassen können. Durch die Verhaltenstherapie können die Betroffenen lernen, wie sie ein gesünderes Gewicht aufrechterhalten, indem sie ihr Essverhalten regulieren und ihr Selbstwertgefühl verbessern.

Um der psychologischen Ursache des Binge-Eating auf die Spur zu kommen und eventuelle alte Verletzungen sowie Programmierungen (Gewohnheiten) zu löschen, hat sich die Kombination mit einer gezielten auflösenden Hypnosetherapie bewährt.

Dies kann dazu beitragen, das Selbstvertrauen, den Selbstwert sowie die Beziehung zum eigenen Körper zu verbessern.

In schwerwiegenden Fällen kann zusätzlich zu psychotherapeutischen und verhaltenstherapeutischen Methoden eine medikamentöse Behandlung erforderlich sein, um das Gewicht zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Dabei ist eine regelmässige medizinische Überwachung bedeutsam, da manche Arzneimittel Nebenwirkungen haben können.

Binge-Eating ist eine schwere Essstörung, die eine intensive Behandlung erfordert. Viele Betroffene benötigen eine Kombination aus psychotherapeutischer, hypnotherapeutischer, verhaltenstherapeutischer und medikamentöser Behandlung, um die Symptome zu lindern und ein gesünderes Gewicht zu erreichen.

Dabei spielt auch der gezielte Einsatz von Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmitteln eine Rolle. Durch die richtige Behandlung wie das Hypnolive-Programm können die Betroffenen ihre Essgewohnheiten leichter ändern und regulieren, ihr Körperbild verbessern und ihren Selbstwert steigern.

Kann man Binge-Eating heilten?

Die gute Nachricht ist: Es ist möglich, diese Art der Essstörung zu bewältigen. Allerdings gibt es keine Heilung im eigentlichen Sinne. Es ist jedoch möglich, das Essverhalten und ungesunde Gewohnheiten zu ändern und ein gesundes Körpergewicht zu erreichen.

Um eine Binge-Eating-Störung zu bewältigen, empfiehlt sich eine Kombination aus Psychotherapie, Hypnosetherapie und Verhaltenstherapie. Diese Therapieansätze können Betroffenen helfen, die Ursachen für ihre Essstörung zu identifizieren und neue Wege zu finden, um damit umzugehen.

Studien zeigen, dass die Kombination aus Psychotherapie, Hypnosetherapie und Verhaltenstherapie zur Behandlung von Binge-Eating-Störungen sehr wirksam ist. In vielen Fällen können bis zu 80 Prozent der Patienten ihr Essverhalten erfolgreich ändern und ihr Körpergewicht normalisieren.

Allerdings hängt die Wirksamkeit jeder Therapie vom Einzelnen ab. Daher ist es entscheidend, dass jeder Betroffene eine individuelle Therapie erhält, die auf seine spezifischen Bedürfnisse abgestimmt ist und die Nahrungsmenge nachhaltig reduziert.

In der Regel kann ein Therapeut helfen, eine gesunde Balance zwischen dem Essverhalten und der emotionalen Seite der Binge-Eating-Störung zu finden. Dies kann unterschiedliche Interventionen beinhalten – von der Veränderung der Essgewohnheiten bis hin zur Lösung emotionaler Probleme.

Wir von Hypnolive helfen Ihnen gerne, Ihre Essstörung zu behandeln!

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